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Almut Thölking-Baulig wird neues Jurymitglied

Vita Almut Thölking-Baulig

Almut Thölking-Baulig (geboren 1962 in Nordhorn/Kreis Grafschaft Bentheim) ist studierte Germanistin mit den Nebenfächern Psychologie und Publizistik. Nach einem Volontariat bei dem privaten Rundfunksender RPR in Koblenz zog es sie nach Mecklenburg-Vorpommern. 25 Jahre arbeitete Almut Thölking-Baulig in der Aktuell-Redaktion im NDR-Landesfunkhaus in Schwerin. Seit Anfang 2020 leitet sie dort die Kulturredaktion. 

1. Was fällt Ihnen als erstes ein, wenn Sie an Uwe Johnson denken? 

Mecklenburg-Vorpommern. Güstrow und Klütz. 
Im Germanistik-Studium in Göttingen habe ich Uwe Johnson für mich entdeckt. Später in Mecklenburg-Vorpommern hatte ich die Chance, mein Wissen über ihn zu vertiefen. Hier in seiner Heimat stoße ich immer wieder ich auf die Spuren seiner Vergangenheit. 

2. Wie schätzen Sie die Bedeutung Uwe Johnson und seines Werkes ein? 

Für mich ist Uwe Johnson einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller - ohne Wenn und Aber. Seine Geschichte als Mensch ist spannend und faszinierend, seine Arbeit als Autor ein Meilenstein. 

3. Welches Buch von Johnson muss man unbedingt gelesen haben und warum? 

"Jahrestage. Aus dem Leben der Gesine Cresspahl" - Für mich der wichtigste deutschsprachige Roman des 20. Jahrhunderts. 
Nicht nur, weil es sein Hauptwerk ist. Sondern weil es die Probleme der deutschen Teilung in einzigartiger Art und Weise aufgreift. 
Herausragend ist für mich die Figur der Gesine Cresspahl, die Tochter eines mecklenburgischen Vaters, alleinerziehende Mutter - einfach eine starke Frau. 
Einnehmend sind auch ihre Erinnerungen an ihre mecklenburgische Heimat. 
Dieser Roman ist ein Muss für die, die sich für gelebte Geschichte interessieren, die weltoffen sind und trotzdem die Bodenständigkeit des Mecklenburgischen verstehen und schätzen. 

4. Warum gehört der Uwe-Johnson-Preis unbedingt in die deutsche Literaturlandschaft? 

Wir brauchen Nachwuchstalente, egal welchen Alters, die im Sinne Johnsons Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in ihrer eigenen Art abbilden und reflektieren. Und genau die brauchen Unterstützung, in jeder Hinsicht, vor allem mit dem Uwe-Johnson-Preis. 

5. Was wünschen Sie dem Preis? 

Auch in Zukunft vielversprechende literarische Entdeckungen und hoffnungsvolle Preisträger. Und: mehr Öffentlichkeit und mehr Anerkennung.