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Landtagswahl in NRW - Weltliche Seelsorge für religionsfreie Menschen?

Prüfstein 7

Auch die Seelsorge und Krisenberatung z.B. in Krankenhäusern, Altenheimen, Gefängnissen und bei Notfällen ist stark religiös geprägt. Wie wollen Sie die Beratung nicht religiöser Menschen sichern und den Aufbau weltlich-humanistischer Beratungsstrukturen fördern?

SPD

Jeder Mensch sollte unabhängig von seiner religiösen Ausprägung Seelsorge und ein passendes Beratungsangebot erhalten. Deswegen begrüßen wir es, wenn es eine allumfassende Beratungsstrukturen in unterschiedlichen Einrichtungen gibt. Hierfür müssen die passenden Beratungsstrukturen von den unterschiedlichen Trägern geschaffen werden. Diesen Prozess werden wir unterstützend begleiten.

CDU

Gesellschaftlicher Zusammenhalt kann nicht von oben verordnet werden. Ein starker Staat
vertraut auf die Kreativität, Eigeninitiative und Eigenverantwortung der Menschen. Unverzichtbar ist das ehrenamtliche Engagement, das von vielen Millionen Menschen in NRW mit Leidenschaft gelebt wird. Wir werden die bewährte Zusammenarbeit mit den Kirchen, Religionsgemeinschaften, jüdischen und islamischen Gemeinden fortsetzen. Wir setzen und für die grundgesetzlich garantierte Religions- und Weltanschauungsfreiheit aller Menschen ein. Religionen sollen in der Öffentlichkeit eine starke Stimme haben. Wir stehen dafür ein, dass der Glaube nicht nur im Privaten stattfinden kann, sondern auch und gerade in der Öffentlichkeit gelebt werden darf. Das gilt insbesondere in den Bereichen der Trauer- und Gedenkkultur sowie der Seelsorge und Krisenberatung. Für uns ist es selbstverständlich, mit allen gesellschaftlichen Gruppen im Dialog zu stehen und alle relevanten Interessenvertretungen und deren Anliegen zu berücksichtigen, solange sie sich auf dem Boden des Grundgesetzes bewegen.

Bündnis90 Die Grünen

Im Februar 2020 ist der Forschungsbericht von Anke Lauke, Chancen und Herausforderungen für Humanistische Seelsorge in Berlin, auf deutsch erschienen. Eine Studie im Auftrag der Humanistischen Akademie Berlin-Brandenburg. In dieser Ausarbeitung werden viele wichtige Fragen, u.a. zur Definition und Konzeption thematisiert, die debattiert und geklärt werden müssen, damit entsprechende Strukturen aufgebaut werden können.

FDP

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Die Linke

DIE LINKE.NRW sieht seit langer Zeit diesen Mangel und unterstützt gerne den Aufbau solcher Beratungsstrukturen. Allerdings sind alle Einrichtungen auf Organisationen angewiesen, die diese auch anbieten und wahrnehmen können.

Dazu würden wir uns auf kommunaler Ebene Gespräche mit ihrem Verband mit unseren Ratsfraktionen wünschen.