Aktuell auf humanistisch.de

10. April. Der jährliche Tag der Geschwister

Geschwister: Die unter "normalen" Umständen längste Beziehung des Lebens. Forscher_innen haben herausgefunden, dass Geschwister mehr Einfluss aufeinander haben als Eltern auf ihre Kinder. Was passiert also, wenn die Schwester oder der Bruder eine lebensverkürzende Erkrankung hat und sich in der Familie durch den hohen Versorgungsbedarf alles um das erkrankte Kind dreht? Geschwister geraten im schlechtesten Fall in den Hintergrund. Ein Großteil der elterlichen Zuwendung fällt auf das erkrankte Kind. Früh sind die gesunden Geschwister damit konfrontiert, im Haushalt oder der Pflege mitzuhelfen. Die Mehrheit der Familien mit einem versorgungsintensiven Kind haben mindestens zwei Kinder.

In der Hospiz- und Palliativversorgung wird jedes Familienmitglied als Individuum gesehen. Geschwister sind wie Eltern Expert_innen in eigener Sache. Sie bestimmen selbst über ihre Teilhabe an dem individuellen und entwicklungsentsprechenden Angebot. Für Geschwister von versorgungsintensiven Kindern sind im Kinderversorgungsnetz-Berlin alle Angebote zu finden.

Speziell für die Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen gibt es folgende Angebote:

Die teil-/stationären Kinderhospize in Berlin, das Berliner Herz und der Sonnenhof, bieten während eines Aufenthaltes ein auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmtes Angebot für die Geschwister.

In der Ambulanten Hospizversorgung gibt es folgende Angebote für die Geschwister in Berlin:

  • Der Ambulante Kinderhospizdienst Berliner Herz bietet neben der Geschwisterbegleitung durch ehrenamtliche Familienbegleiter_innen auch spezielle Ferienprogramme für die Geschwister sowie Geschwisterfahrten. Hier geht es in erster Linie darum Spaß zu haben und dem anstrengenden Alltag zu entfliehen. In Planung sind Präventionskurse "SuSi" und GeschwisterTreffs. Über den Tod hinaus können die Geschwister an der tiergestützen Kindertrauergruppe teilnehmen. Im letzten Jahr haben einige Jungen und Mädchen aus der Geschwistergruppe ein Musical aufgeführt. Einen Rückblick sowie die Kontaktdaten der Koordinatorin finden Sie hier.
  • Die Björn Schulz Stiftung bietet mit dem Projekt An-Schluss unter anderem Geschwistertage, erlebnispädagogische Freizeiten, Jugendgruppen und Kindertrauergruppen. Die Termine und alle weitere Informationen finden Sie hier.
  • Der Kinderhospiz- und Familienbesuchsdienst der Caritas unterstützt die Geschwister ganz nach ihren Bedürfnissen mit ehrenamtlichen Begleiter_innen. Weitere Informationen finden Sie hier
  • Als ambulanter Hospiz- und Familienbegleitdienst der Johanniter ist das Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen für die Geschwister da. Weitere Informationen finden Sie hier.
  • Der ambulante Kinderhospizdienst des KINDERHILFE e.V. bietet spezielle Freizeitangebote für die Geschwister. Es gibt einen ganzen Jahresplan für die Geschwistertage. Auch die Online-Beratung ist für die Familie da und kann für eine Beratung im Bezug auf die Geschwister genutzt werden. In Frankfurt (Oder) findet das Geschwisterprojekt "Und Ich?!" statt sowie in Potsdam Geschwistertreffs für Jugendliche im Alter von 11-18 Jahren in angeboten. Alle Informationen dazu sind hier zu finden.
  • Die Hospizhelfer_innen von dem Kinderhospizdienst der Malteser machen zum Beispiel Ausflüge mit den Geschwistern und sorgen so dafür, dass die Eltern Zeit für andere Dinge haben. Weitere Informationen finden Sie hier.
  • Auch die Ehrenamtlichen des Stephanus-Kinderhospizdienstes begleiten Familien. Hier können Sie Kontakt aufnehmen.

 

Kontakt

Bild des Benutzers Tanja Pietzek, M. Sc.
Tanja Pietzek, M. Sc.
Koordinatorin HospizKind Berlin
0170 22 81 036