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  • Foto/Copyright: dtv/Heike Bogenberger
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2011 – Judith Zander. Förderpreisträgerin für ihren Debütroman "Dinge, die wir heute sagten"

Begründung der Jury

Judith Zander verbindet in ihrem Roman "Dinge, die wir heute sagten" auf kunstvolle Weise Vergangenes und Gegenwärtiges. Über das Mit- und Gegeneinander unterschiedlicher Stimmen setzt sich Stück für Stück das Porträt einer vorpommerschen Dorfgemeinschaft zusammen, deren Einzelschicksale über drei Generationen aneinander gebunden sind. Beim Erzählen entsteht ein polyphoner Strom, in dem die unterschiedlichen Figuren jeweils eine aus der subjektiven Erfahrung geronnene unverwechselbare Stimme erhalten.

Wie bei Uwe Johnson zeigt sich, auf welche Weise die Zeitläufte in das Leben des einzelnen eingreifen und was in der Erinnerung von der Geschichte eines Landes bleibt, das es nicht mehr gibt.

Zur Autorin

Judith Zander wurde 1980 in Anklam geboren. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Geschichte in Greifswald, danach am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Die in Berlin lebende Autorin veröffentlichte Lyrik und Prosa in Zeitschriften und Anthologien, war zudem als Übersetzerin aus dem Englischen tätig. 2007 erhielt sie den Lyrikpreis beim 15. Open mike der Literaturwerkstatt Berlin, 2009 den Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis beim Literarischen März.

Für ihren Debütroman wurden ihr der Preis der Sinecure Landsdorf und der 3sat-Preis bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt zuteil; außerdem schaffte es das Buch im vergangenen Herbst auf die Shortlist der sechs besten Neuerscheinungen für den Deutschen Buchpreis, war nominiert für den aspekte-Literaturpreis und den Rauriser Literaturpreis. Im Frühjahr erschien im dtv ihr Gedichtband "oder tau".

Judith Zander: Dinge, die wir heute sagten. 480 S. dtv-Verlag

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